Saarbrücken
Saarbrücken ist die einzige Großstadt des Saarlandes. Als Landeshauptstadt bildet Saarbrücken zudem das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Bundeslandes. Die Stadt gliedert sich in 20 Stadtteile, die in vier Bezirken organisiert sind.
Die Anfänge Saarbrückens
Bereits in der Frühgeschichte waren Menschen in der Region um Saarbrücken sesshaft. Funde aus der Alt- und der Jungsteinzeit sowie aus der Bronze- und der Eisenzeit belegen dies. Noch ehe die Römer in diesem Gebiet siedelten, lebten Kelten auf dem Sonnenberg. Sie gaben dem Ort vermutlich den Namen "Sarabriga", was so viel hieß wie "Flussfels" (sara = Fluss, briga = Felsen). Der hingegen auf einem Meilenstein der Römer nachgewiesene Name lautete "Vicus Saravus", was "Saarort" bedeutete. Einfallende Alemannen, Germanen und Hunnen verwüsteten den Ort, in dem ab dem Jahre 520 die Franken ansässig wurden.
Im Jahre 843 kam das Gebiet um die Saar zum so genannten "Mittelreich" von Kaiser Lothar. Zu dieser Zeit entstand auf dem Saarfelsen die königliche Burg "Castellum Sarabrucca". Diese wurde dem Bischof von Metz im Jahre 1065 geschenkt. Die durch Kaiser Barbarossa zerstörte Burganlage wurde ab 1171 wieder aufgebaut und in der Zeit von 1602 bis 1617 schließlich zu einem Renaissanceschloss umgebaut.
Saarbrücken - Zwischen den Fronten
Nachdem der Franzosenkönig Ludwig XIV. die Stadt niederbrennen ließ und an sein Königreich angliederte, gelangte Saarbrücken 1697 wieder zum Römischen Reich. Etwa 100 Jahre später (1798) kam die Stadt auf Zutun Napoleons wiederum zu Frankreich. Nach der Verbannung Napoleon Bonapartes wurde sie an das preußische Königreich übergeben. Im Jahre 1909 schlossen sich schließlich die Städte Altsaarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach zur neuen Stadt Saarbrücken zusammen.
Nach dem I. Weltkrieg stand das Saargebiet unter der Verwaltung des so genannten "Völkerbundes". Aufgrund der Volksabstimmung im Jahre 1935 wurde das Gebiet wieder an das Deutsche Reich angegliedert. Nach dem II. Weltkrieg gehörte das Saargebiet zunächst zur Besatzungszone der französischen Alliierten. Von 1947 bis 1956 war das Saarland jedoch ein eigenständiger Staat mit Saarbrücken als Hauptstadt. Aufgrund des "Saarabkommens" trat das Saarland im Jahre 1957 der Bundesrepublik Deutschland bei.
Saarbrückens Kunst und Kultur
Die Universitätsstadt Saarbrücken bietet seinem jungen Publikum neben einer Vielzahl von Hochschulen und Universitäten auch kulturelle Abwechslung. Hierzu trägt u. a. das Ensemble des Saarländischen Staatstheaters mit seinem Repertoire aus Schauspiel, Musical, Oper, Operette und Ballett bei. Das "Theater Überzwerg" ist ein professionelles Kinder- und Jugendtheater und das größte seiner Art im Raum Saarland, Luxemburg und Lothringen.
Auch die museale Landschaft Saarbrückens ist vielfältig. Das Historische Museum Saar und das Museum für Vor- und Frühgeschichte geben Aufschluss über die historische Entwicklung des Saarlandes. Während "Saarlandmuseum", "Künstlerhaus" und "Stadtgalerie Saarbrücken" sich mit Kunst beschäftigen, geht es im "Arzneipflanzenmuseum" um die Themen Biologie, Botanik, Medizin und Pflanzenheilkunde.
Sehenswertes in Saarbrücken
Die bewegte Geschichte der Stadt Saarbrücken hinterließ auch architektonisch ihre Spuren. So stammt die Alte Brücke aus der Renaissance. Das Schloss Saarbrücken und das Alte Rathaus entstanden in der Zeit des Barocks. Das Rathaus im Stadtteil St. Johann sowie das Schloss Halberg werden hingegen dem Historismus zugeordnet. Auch die sakralen Bauten der Stadt basieren auf den unterschiedlichsten Stilen. Sehenswert sind vor allem die Stiftskirche St. Arnual (Gotik), die Schlosskirche (Gotik), die Ludwigskirche (Barock) sowie die Basilika St. Johann (Barock).
Für Familien mit Kindern bietet sich ein Besuch des Deutsch-Französischen Gartens mit seiner Parkeisenbahn und der Seilbahn an. In den Sommermonaten kann der Weiher des Parks mit Tretbooten befahren werden. Auch der Besuch des Saarbrücker Zoos verspricht Abwechslung. Er beherbergt mehr als 1.000 Tiere. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Tierarten aus Afrika, Madagaskar und Südamerika. So sind neben Elefanten, Giraffen, Zebras, Antilopen und Erdmännchen auch Schimpansen, Krokodile, Kängurus und Pinguine zu sehen.